Kurfürst-Balduin-Realschule plus Fachoberschule Kaisersesch

Musical "Game over" begeistert rd. 2500 Zuschauer

Schülerinnen und Schüler erzählen, tanzen und singen die Geschichte: Plötzlich rutschen sie von der realen Welt in die virtuelle. Sehenswerte Gesangs- und Tanzbeiträge in farbenfrohen Kostümen zeigen die Mitwirkenden auf der Bühne der Sporthalle. Bei drei öffentlichen Vorstellungen sind Hunderte von Zuschauern begeistert von der Spielfreude der Schülerinnen und Schüler. 

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Es ist einmal mehr Musiklehrer Andreas Heinrich von der Realschule plus zu verdanken, dass man in der Sporthalle des Schul- und Sportzentrums zum vierten Mal ein Schülermusical auf großer Bühne erleben darf. Dies nach der unfreiwilligen Pandemie-Zwangspause erst in diesem Jahr, obwohl die Aufführung nach intensiver Vorbe-reitung des Jugendensembles bereits vorher hätte stattfinden sollen.
Umso erwartungsfreudiger zeigt sich daher Heinrichs junges Bühnenteam, das sich aus engagierten Schülerinnen und Schülern verschiedener Klassen rekrutiert. Gleiches gilt für das an unterhaltsamer Musik- und Theaterkultur interessierte Publikum, das dem farbenfrohen Bühnenspektakel förmlich entgegenfiebert.

Schüler haben große Freude an dem, was sie tun

Das neue Musical ist Programmteil einer Projektwoche, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schulgemeinschaft Kurfürst-Balduin-Realschule plus und der Fachober-schule geboten wird. Unter dem Titel "Game over" lockt die Aufführung zu drei Vorstellungen viele Hundert Zuschauer ins Escher Schulzentrum, das hier mit einer fantasievoll gestalteten Kulisse aufwarten kann. Vor und in dieser kommen während der sehenswer-ten Show annähernd 50 engagierte Schülerinnen und Schüler zum Einsatz, die in ihren jeweiligen Parts auch als Laiendarsteller mit tollen Tanz- und Gesangsbeiträgen über-zeugen können. Dazu gesellen sich treffliche Dialoge und Monologe, in denen sie über-dies Ausdrucksstärke, Textsicherheit und die Kunst glaubhafter Darstellung beweisen.
Das beeindruckte Publikum belohnt diese Leistung immer wieder mit Szenenapplaus, der die munter aufspielenden Bühnenakteure zusätzlich zu motivieren scheint. Inhaltlich bedient das Musical ein Genre, von dessen Existenz heutige Erziehungsberechtigte oft gar nicht so angetan sind. Jedenfalls dann nicht, wenn der eigene Nachwuchs den größten Teil seiner Freizeit damit verbringt, in die virtuelle Fantasiewelt der Gamer und Zocker einzutauchen. Diese bemühen dafür tagtäglich unzählige Stunden ihr Tablet, um in jene von Abenteuern gespickte Scheinwelt zu entfliehen.
Gefahr droht hier angeblich deshalb, weil der häufige Aufenthalt darin für den Nutzer schnell zur Sucht werden kann: Denn hier darf er sein, wer er will und machen, was er will. Tatsächlich verschwimmt beim ständigen Einsatz im digitalen Märchenleben oftmals für so manchen Spieler die Grenze zwischen Fantasie und Realität, was sich negativ auf seine Sozialkompetenz auswirken kann.
Im aktuellen Musical "Game over" aus der Feder von Andreas Heinrich verdient dieser sich als Regisseur, Autor und Komponist erneut Bestnoten. In der Handlung lässt er seine Hauptdarsteller ein eigenes Spiel auf dem "Tablet des Bösen" erfinden, das plötzlich ein Eigenleben entwickelt und für dessen perplexe Erschaffer außer Kontrolle gerät.

Tausch der Wirklichkeiten: Am Ende wird alles gut

Angelehnt an den Kultfilm "Tron" (1982), in dem Hauptdarsteller Kevin Flynn, alias Jeff Bridges, als Spieleentwickler auf die Spielekonsole gerät, sind es beim Kaisersescher Musical die Avatare der Bühnen-Gamer. Die tauchen durch eine Fehlbedienung des Tablets in der wirklichen Welt auf und verbannen die real existierenden Akteure in ihre un-wirkliche, aber auf der Bühne herrlich präsente Fantasiewelt.
Letztere sehen sich dieser Tatsache zunächst hilflos ausgeliefert, bevor sie ihr vorherrschendes und ausgeprägtes Ego zugunsten eines konstruktiven Miteinanders aufgeben. Das hilft ihnen schließlich, die missliche Lage zu meistern und auf der Escher Bühne zurück ins reale Leben zu finden. Diesem wird beim flotten Spektakel, das vor allem durch seine trefflich agierenden Aktiven besticht, auch für die Zukunft als Botschaft der Vorrang eingeräumt.
Resümierend ist es eine kurzweilige und unterhaltsame Aufführung, bei der sich neben Andreas Heinrich auch Barbara Heege, Hansi Körber und Stephan Petzenhauser für die tollen Beiträge des Ensembles verantwortlich zeichnen. Die ebenso sehenswerte Cho-reografie bezüglich Tanz- und Schauspieleinlagen lag zuvor in den versierten Händen von Andrea Pulger und Carina Niedt.

Quelle: RZ-Bericht und Foto von Thomas Esser